Motorradbekleidung muss mehr können als nur gut aussehen. Sie soll vor Wind, Wetter und vor allem bei Stürzen schützen. Dabei spielen Materialien, Verarbeitung und technische Innovationen eine entscheidende Rolle. Doch welche Ausstattung ist wirklich überzeugend? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die wichtigsten Eigenschaften moderner Motorradbekleidung.
Die drei wichtigsten Eigenschaften im Überblick
Wer auf dem Motorrad unterwegs ist, braucht Kleidung, die in jeder Situation funktioniert. Drei Faktoren stehen dabei im Mittelpunkt:
- Atmungsaktivität: Verhindert Hitzestau und sorgt für angenehmen Tragekomfort.
- Wasserdichtigkeit: Hält Regen und Nässe zuverlässig ab.
- Abriebfestigkeit: Schützt im Fall eines Sturzes vor schweren Verletzungen.
Je nach Material und Verarbeitung gibt es große Unterschiede in der Performance dieser Eigenschaften. Motorradbekleidung von Held setzt dabei auf hochwertige Materialien und moderne Technologien, um bestmöglichen Schutz mit maximalem Komfort zu kombinieren.
Leder oder Textil – Welches Material ist besser?
Die Wahl zwischen Leder- und Textilbekleidung hängt von den persönlichen Anforderungen ab. Hier ein Vergleich der beiden Materialien:
Material | Eigenschaften |
---|---|
Leder | Sehr abriebfest, langlebig, passt sich der Körperform an, jedoch wenig atmungsaktiv und schwerer als Textil. |
Textil | Leichter, oft wasserdicht und atmungsaktiv, aber weniger abriebfest als Leder. |
Viele Hersteller kombinieren mittlerweile beide Materialien oder setzen auf moderne Hightech-Stoffe, die alle Vorteile vereinen sollen.
Atmungsaktivität – So bleibt es angenehm unter der Jacke
Motorradfahren kann schweißtreibend sein. Besonders an warmen Tagen oder bei langen Touren ist gute Belüftung entscheidend. Hersteller wie Held setzen auf GORE-TEX®-Membranen oder Belüftungsöffnungen mit Reißverschlüssen, um den Luftaustausch zu verbessern. Mesh-Einsätze an strategischen Stellen helfen ebenfalls, Hitze effektiv abzuleiten.
Tipp: Wer oft in heißen Regionen fährt, sollte auf Jacken mit herausnehmbaren Innenfuttern setzen. So bleibt die Kleidung flexibel anpassbar.
Wasserdichtigkeit – Welche Membranen halten wirklich trocken?
Nichts ist unangenehmer als durchnässte Kleidung bei einer längeren Fahrt. Hochwertige Motorradbekleidung verwendet Laminat-Membranen oder herausnehmbare Innenjacken, um Nässe abzuweisen. Besonders bewährt haben sich:
- GORE-TEX® – Extrem wasserdicht und atmungsaktiv, aber teuer.
- Sympatex® – Nachhaltige Alternative mit ähnlicher Performance.
- Difi Aerotex® – Preisgünstigere Membran mit solider Wasserdichtigkeit.
Eine gute Wassersäule (ab 10.000 mm) sorgt dafür, dass auch bei starkem Regen kein Wasser eindringt.
Tipp: Wasserdichte Reißverschlüsse und verschweißte Nähte erhöhen den Schutz zusätzlich.
Abriebfestigkeit – Schutz im Ernstfall
Im Falle eines Sturzes entscheidet die Abriebfestigkeit der Bekleidung über das Verletzungsrisiko. Leder gilt als unübertroffen, doch moderne Aramid- oder Kevlar-Verstärkungen in Textiljacken bieten mittlerweile ähnliche Sicherheit. Wichtig sind zudem:
- Protektoren an Schultern, Ellenbogen, Knien und Rücken – Mindeststandard für Schutzkleidung.
- Doppellagige Materialien an sturzgefährdeten Stellen – Erhöhen die Haltbarkeit.
- Zertifizierung nach EN 17092 – Sicherheit durch geprüfte Normen.
Tipp: Hochwertige Protektoren sollten CE-Level 2 erfüllen, um maximalen Schutz zu gewährleisten.
Erfahrungsbericht: 500 Kilometer mit Held-Motorradbekleidung – Ein ehrlicher Test
Ich fahre seit Jahren Motorrad und habe schon einige Jacken und Hosen durchprobiert – von Billigmarken bis hin zu hochpreisiger Premium-Ausrüstung. Diesmal wollte ich es wissen: Wie schlägt sich eine komplette Kombi von Held auf einer echten Tour?
Die Tour: Von Sonne bis Starkregen alles dabei
Für den Test habe ich mir eine Route ausgesucht, die wirklich alles bietet: Kurvige Landstraßen, Autobahnabschnitte und eine ordentliche Portion Wetterkapriolen. Start bei strahlendem Sonnenschein und 25 °C, doch schon auf halber Strecke kündigten sich dunkle Wolken an. Nach insgesamt 500 Kilometern und einer guten Portion Regen war es Zeit für ein Fazit.
Tragekomfort: Sitzt, wackelt nicht und hat Luft
Die Jacke sitzt sofort angenehm – kein Eintragen nötig. Gerade bei längeren Strecken merke ich oft, wenn eine Jacke in der Schulterpartie drückt oder an den Ellenbogen kneift. Hier: Nichts. Die Bewegungsfreiheit ist top, und die Protektoren liegen perfekt an, ohne zu verrutschen.
🔹 Pluspunkt: Die Belüftungsreißverschlüsse machen einen spürbaren Unterschied. Bei 25 °C mit Sonnenschein bleibt es angenehm, weil die Luft zirkuliert. Wer im Hochsommer fährt, wird diese Funktion lieben.
Wasserdichtigkeit: Der Härtetest im Regen
Nach knapp 200 Kilometern kam der Test, den niemand wirklich herbeisehnt: ein plötzlicher Regenschauer. Keine Möglichkeit anzuhalten, keine Regenkombi zum Überziehen – jetzt musste sich die Membran beweisen.
🔹 Ergebnis: Nach 30 Minuten Starkregen war ich immer noch trocken. Kein Wasser an den Nähten, kein feuchtes Gefühl an den Schultern oder am Bauch. Die wasserdichten Reißverschlüsse haben ganze Arbeit geleistet.
🔹 Einziger kleiner Kritikpunkt: Nach knapp 45 Minuten im Regen wurde es in den Handschuhen etwas klamm – aber das lag eher an den Handschuhen als an der Jacke.
Abriebfestigkeit: Hoffentlich nicht nötig, aber beruhigend
Ehrlich gesagt: Ich will diese Eigenschaft niemals wirklich testen. Aber das Material fühlt sich extrem robust an. Doppellagige Einsätze an den sturzgefährdeten Stellen und die Protektoren nach CE-Level 2 geben ein sicheres Gefühl.
🔹 Mein Eindruck: Selbst bei einem Rutscher auf Asphalt dürfte die Jacke einiges abhalten. Das Material macht einen hochwertigen Eindruck, ohne steif oder unbequem zu wirken.
Alltagstauglichkeit & Extras: Die kleinen Details machen den Unterschied
Motorradbekleidung muss nicht nur auf der Straße funktionieren, sondern auch im Alltag praktisch sein. Ein paar Features, die mir aufgefallen sind:
✔ Große Außentaschen: Endlich eine Jacke, in die wirklich mal ein Handy oder eine Brieftasche passt, ohne dass alles gequetscht wird.
✔ Weitenverstellung an Armen und Taille: Die Passform bleibt auch nach mehreren Stunden Fahrt perfekt.
✔ Verbindungsreißverschluss: Lässt sich mit der Hose kombinieren, sodass nichts verrutscht.
Mein Fazit: Lohnt sich die Held-Kombi?
Nach 500 Kilometern mit Sonne, Wind und Regen kann ich sagen: Ja. Die Motorradbekleidung von Held überzeugt mich. Komfort, Schutz und Wetterfestigkeit sind auf einem sehr hohen Niveau.
⭐ Für wen ist diese Kombi ideal?
✔ Fahrer, die bei jedem Wetter unterwegs sind
✔ Tourenfahrer, die Wert auf Komfort und Sicherheit legen
✔ Biker, die eine langlebige und gut durchdachte Ausstattung wollen
⭐ Für wen eher nicht?
❌ Wer nur bei 30 °C im Hochsommer fährt, könnte mit der dicken Membran ins Schwitzen kommen
❌ Sportfahrer, die ultraleichte Kombis bevorzugen
Mein Fazit: Würde ich sie wieder kaufen? Absolut. Wer eine vielseitige, hochwertige Motorradbekleidung sucht, macht mit Held nichts falsch.
Checkliste: Worauf du beim Kauf von Motorradbekleidung achten solltest
Kriterium | Erfüllt? ✅ |
---|---|
Sicherheitsstandards – Entspricht die Kleidung der Norm EN 17092 (oder EN 13595 für ältere Modelle)? | ☐ |
Protektoren – Sind CE-geprüfte Protektoren an Schultern, Ellenbogen, Knien und Rücken vorhanden? | ☐ |
Materialwahl – Leder für maximale Abriebfestigkeit oder Textil für mehr Komfort und Wetterfestigkeit? | ☐ |
Abriebfestigkeit – Gibt es verstärkte Zonen an sturzgefährdeten Stellen? | ☐ |
Passform & Tragekomfort – Sitzt die Kleidung bequem, auch in Fahrhaltung? | ☐ |
Belüftungssysteme – Gibt es Mesh-Einsätze oder Belüftungsreißverschlüsse für heiße Tage? | ☐ |
Wasserdichtigkeit – Ist eine GORE-TEX®-, Sympatex®- oder vergleichbare Membran integriert? | ☐ |
Verschlüsse & Nähte – Sind die Reißverschlüsse wasserdicht und die Nähte verschweißt? | ☐ |
Reflektoren & Sichtbarkeit – Sind ausreichend reflektierende Elemente vorhanden? | ☐ |
Kompatibilität – Passt die Kleidung zu vorhandenen Handschuhen, Stiefeln und Helm? | ☐ |
Herausnehmbares Innenfutter – Ist eine Anpassung an verschiedene Temperaturen möglich? | ☐ |
Praktische Features – Gibt es ausreichend Taschen, Verstellmöglichkeiten und Verbindungsreißverschlüsse? | ☐ |
Preis-Leistungs-Verhältnis – Entspricht die Qualität dem Preis? | ☐ |
Welche Ausstattung überzeugt nun wirklich?
Die perfekte Motorradbekleidung gibt es nicht – sie hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer maximale Abriebfestigkeit sucht, greift zu Leder. Wer Wert auf Wetterfestigkeit und Vielseitigkeit legt, fährt mit moderner Textilbekleidung besser. Hersteller wie Held bieten innovative Kombinationen, die Sicherheit, Komfort und Wetterfestigkeit optimal verbinden.
Egal, für welche Ausstattung man sich entscheidet: Die beste Motorradbekleidung ist die, die man wirklich gerne trägt – und die zuverlässig schützt.
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